Netzwerk für die Datenwissenschaft
Überall in der Helmholtz-Gemeinschaft spielt Data Science eine Rolle. Auf der ersten HIDA Annual Conference am 30.11. konnten sich die Helmholtz Data Scientists zentrenübergreifend austauschen.
Datenwissenschaft in der Helmholtz-Gemeinschaft hat viele Gesichter: Angefangen bei den sechs Forschungsbereichen, in denen auf vielfältige Weise Daten gewonnen und zentrenübergreifend verarbeitet werden, bis hin zu den mittlerweile rund 200 Doktorandinnen und Doktoranden, die an den sechs Helmholtz Information & Data Science Schools promovieren – überall spielt Data Science eine Rolle.
Die Helmholtz Information & Data Science Academy hat mit der ersten HIDA Annual Conference am 30. November die Helmholtz Data Scientists zu einem gemeinsamen, Helmholtz-weiten Austausch zusammengeführt und mit einem vielfältigen Workshop-Programm und Vernetzungsaktivitäten dazu beigetragen, dass dieses für alle Forschungsbereiche wichtige Querschnittsthema noch sichtbarer wird. – Mit Erfolg: Über 160 Data Scientists tummelten sich in den Online-Vorträgen und -Workshops – und das mit fast vier Stunden ungewöhnlich ausdauernd.
Neil Chue Hong
Neil Chue Hong
Neil Chue Hong ist der Gründungsdirektor und Principal Investigator am Software Sustainability Institute mit Sitz an der Universität Edinburgh. Er ermöglicht Nutzern und Entwicklern von Forschungssoftware deren kontinuierliche Verbesserung voranzutreiben.
Sein Forschungsinteresse gilt dem Engagement und der Entwicklung der Nutzer-Gemeinschaft, der Nachhaltigkeit von Software und der Rolle und Wirkung von Software als Forschungsobjekt.
Eröffnung mit Nachhaltigkeit
Neil Chue Hong von der University of Edinburgh konnte für die Keynote gewonnen werden. Als Gründungsdirektor und PI des dortigen Software Sustainability Institute liegt ein Schwerpunkt seines Forschungsinteresses in der Nachhaltigkeit von Software - einen Punkt, den er auch in der Keynote stark machte.
Seinen lebendigen Vortrag „Doing Science in the Digital Age (a personal journey as a data explorer)“ können Sie hier noch einmal sehen:
Das anschließende Programm aus sieben Workshops, zu dem alle Inkubator-Plattformen - Helmholtz Imaging HIP, Helmholtz AI, Helmholtz Metadata Collaboration HMC und Helmholtz Federated IT Systems HIFIS - beigetragen hatten, bot einen interessanten Überblick über die Vielfalt an Fragestellungen, die Helmholtz-Datenwissenschaftler gerade umtreiben: So sprach Shadi Albarqouni von Helmholtz AI etwa über die „Next Generation of AI in Medicine“, Silke Gerlich und Mirl Trölsch von HMC informierten über den Umgang mit Daten nach den FAIR-Prinzipien, während ein Workshop zum Thema Wissenschaftskommunikation der Frage nachging, wie sich als Wissenschaftler wirkungsvoll über die eigene Forschung bloggen lässt.
Einen Überblick über das gesamte Programm finden Sie hier.
Forschung auf den Punkt in drei Minuten
Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über ihre eigene fachliche Arbeit miteinander ins Gespräch zu bringen, hat man sich bei HIDA mit den Scientific Telegrams etwas Neues einfallen lassen: In dreiminütigen Videos konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Forschungsarbeiten präsentieren und standen den anderen Besucherinnen und Besuchern in virtuellen Gesprächsräumen dazu Frage und Antwort. Auch Neil Chue Hong zeigte sich davon überzeugt: “The Virtual Telegram idea was a great reimagining of the poster session.”
In einem kurzen Video Forschungsthemen überzeugend, verständlich und anschaulich auf den Punkt zu bringen ist keine leichte Aufgabe: Als Gewinner dieser sowohl in fachlicher als auch in kreativer Hinsicht heraufordernden Aufgabe ermittelte eine Jury aus drei Mitgliedern des HIDA Steering Boards, Stephan Frickenhaus (AWI), Uwe Konrad (HZDR) und Achim Streit (KIT), insgesamt sechs von 21 Einreichungen – und vergab damit aufgrund der vielen überzeugenden Beiträge den ersten, zweiten und dritten Platz gleich zweimal. Die Scientific Telegrams unserer sechs Gewinner und Gewinnerinnen können Sie weiter unten sehen.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr und die nächste HIDA Annual Conference und hoffen, dass unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine ebenso positive Erinnerung davon mitnehmen wie Neil Chue Hong: “I thought that the conference was one of the best I’ve been to in the last year, both as a speaker and as a participant.” Vielen Dank, Neil, und vielen Dank allen, die mitgemacht haben und mit ihren Beiträgen die Veranstaltung zu so einem großen Erfolg werden ließen!
Die prämierten Scientific Telegrams
1. Preis: Lorenz Lamm MUDS, Helmholtz Munich: "Membrane analysis for Cryo-ET"
Lorenz überzeugte die Jury mit einem ungewöhnlichen Beitrag, in dem es ihm gelang, ein so abstraktes Thema wie die Membran-Analyse für Cryo-ET überzeugend im Spielfilm-Stil zu präsentieren.
1. Preis: Jan Sodoge UFZ: "Combining supervised and unsupervised machine learning to assess drought impacts from newspaper articles"
„Unkompliziert, aber auf klassische und verständliche Weise“- so urteilte die Jury über Jans Beitrag, mit dem er zeigt, wie wichtig die Erfassung öffentlich zugänglicher Daten für die Bewertung von durch Menschen verursachten Naturkatastrophen und extremen Wetterereignissen ist.
2. Preis: Edouard Fouché KIT "Bandit-based battery management with cost/privacy tradeoffs"
Edouard hat seine Forschungsfrage zu einem optimierten Batteriemanagement in einen theoretischen Informatikansatz umgewandelt und verwendet das Konzept der „mehrarmigen Banditen“ (die Nicht-Informatiker nur aus Spielkasinos kennen), um die Aufgabe zu lösen.
2. Preis: Yvonne Jenniges MarDATA: "Machine learning to define and characterize 3D ocean regions"
Yvonnes Film handelt von ihrer Arbeit über die Anwendung von maschinellem Lernen zur Definition und Charakterisierung von 3D-Ozeanregionen. Sie baut auch ein Webportal auf, um die Daten und Dienste anderen Forschern zur Verfügung zu stellen - das ist es, was die Jury als besonders wertvoll für offene und transparente Forschung ansieht und zusammen mit dem gelungenen Video prämiert.
3. Preis: Jonas Kasmanas UFZ: "The human gut resistome exposed to different diets"
Jonas' Forschungsthema dreht sich um die Analyse des menschlichen Mikrobioms und die Erkennung von Bioindikatoren und Optimierung durch maschinelles Lernen. Der Film überzeugte die Jury, weil er die Arbeitsabläufe in seiner Forschung sehr gut und ansprechend erklärt.
3. Preis: Shammi More FZJ: "Brain-age prediction: a systematic comparison of machine learning workflows"
Shammis Film handelt von einem systematischen Vergleich von maschinellen Lernverfahren zur Vorhersage des Gehirnalters. Es ist ihr gelungen, in einem 3-Minuten-Film ein komplexes Thema vielschichtig zu präsentieren - und dabei in ihren Ausführungen ruhig und klar zu sein.